Die Begrüßung erfolgte im Rathaus von Boos durch drei stellvertretende Bürgermeisterinnen der Gemeinde im Namen aller gewählter Gemeindevertreter mit dem Aufgabenebereich internationale Beziehungen. Brigitte Prieur (4vl) bedankte sich bei der Gelegenheit bei den Vertretern von Europe Inter Échanges für deren Engagement in verschiedene Himmelsrichtungen. Daniel Hue, Vorsitzender EIE warf den Ball zurück, alle drei seien doch nicht nur als gewählte Ratsfrauen sondern selber auch Mitglieder und unterstützen damit die Aktivitäten des Vereins.
Zwischen dem eigenen Besuch in Italien und dem Empfang neuer irischer Partner durch Europe Inter Èchanges (EIE) hatte die „commission Allemagne“ um Marie-Paule Allaire (2vl auf dem Foto oben) eine deutsche Gruppe eingeladen. Der Stress war zeitweise spürbar, dennoch hatten sich die OrganisatorInnen mächtig ins Zeug gelegt. Der Anlass diesmal nicht Sport und Kulinarik wie 2018 zum Radrennen und Oktoberfest, sondern vornehmlich kulturell: Drachenfest in Dieppe mit feierlicher Eröffnung am Wochenende 10./11.2022.
Doch bevor es an die See ging, stand ein Besuch in Paris auf den Spuren Molières an, durch das erste Arrondissement mit Louvre, Palais Royale und Comédie Française, dem inzwischen modern umgestalteten früheren „Bauch von Paris“ – Les Halles -, vorbei am Centre Pompidou sowie durch die Zeit Ludwig des XIV. Schließlich führte der Weg auf den Friedhof Père Lachasie und zur Suche nach den Gräbern von Molière, Lafontaine und auch jüngeren Ikonen der Kultur. Wieder viel dazu gelernt. Nebenbei bot sich die Gelegenheit persönlich zu erfahren, was Vorstandsmitglied Jimi Puttins gerade in Paris umtreibt – nämlich ein Erasmus-Auslandssemester der Juristerei.
Einen Fehler räumt Marie-Paule ein, gemacht zu haben – sie hatte zwar um trockenes Wetter, Wind und Sonne gebeten, jedoch versäumt, die Windrichtung vom Meer vorzugeben… dadurch waren die Drachendarbietungen beim Festival International de Cerf-Volant de Dieppe weniger spektakulär, große Drachen blieben am Boden. Dennoch, die Perkussionsgruppe, die die Delegationen der beteiligten Länder beim Umzug durch die Stadt anführten, ließen niemanden ruhig stehen bleiben. Kurzweil boten auch die Präsentationen der Drachenbauer und Drachenvereine der verschiednen Länder entlang der Strandpromenade. Apropos Strand – dort bestehend aus großen runden Kieseln – er lud zum Picknick ein und den einen oder die andere zum Baden.
Dieppe selber lud zum Bummeln ein und hatte trotz des Sonntages viele offene Geschäfte zu bieten und sowieso viele Cafés und Restaurants mit Blick auf Hafen, Meer oder die flanierenden Gäste.
Etwas weniger Kilometer dann am letzten Besuchstag, dessen Gestaltung auch selber vorgenommen werden konnte, sei es auf Vorschlag der individuellen GastgeberInnen oder aufgrund eigener Ideen. Für die meisten ergab sich jedoch ein gemeinsamer Rundgang durch die Stadt Rouen – Kathedrale, Gros Horloge, Place du Vieux Marché mit Èglise Sainte-Jeanne-d’Arc, Hôtel de Bourtheroulde, Kaffee am Place de la Pucelle, Justizpalast, Aitre St. Maclou – zu hören ist das Seufzen der Daheimgebliebenen bei dieser Aufzählung. Anregende Gespräche zogen sich durch den gesamten Aufenthalt, waren doch auf französischer Seite diesmal viele Teilnehmende in der Lage sich auf Deutsch zu verständigen. Beim gemeinsamen Abendbuffet wurde dann nicht nur ein deutscher und ein französischer Geburtstag gefeiert, sonder auch die Freundschaft und das Leben überhaupt, ach ja, und dass tatsächlich auch der Bildungsauftrag erfüllt wurde: Beim Quiz rund um die Informationen der vergangenen Tage hielten die Gäste die vorderen Plätze.
Siegerehrung